Einkommensrunde 2012: Protestkundgebung in Salzgitter - Russ: 6,5 Prozent mehr Lohn sind realistisch und notwendig; 08.03.2012

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Aktuelles aus dem Tarifrecht im öffentlichen Dienst:

Einkommensrunde 2012: Protestkundgebung in Salzgitter - Russ: 6,5 Prozent mehr Lohn sind realistisch und notwendig

Die Welle bundesweiter Warnstreiks und Protestaktionen, mit der die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber reagieren, die den Verhandlungsauftakt am 1. März 2012 ohne Angebot verstreichen ließen, hat Salzgitter erreicht. Knapp 700 kommunale Beschäftigte machten am 8. März mit einem Protestmarsch deutlich, dass sie das Verhalten der Arbeitgeber nicht hinnehmen.

Was in der ersten Verhandlungsrunde passiert ist, war ein Rückfall in alte Verhaltensmuster. Kein Angebot! Stattdessen die seit Jahren immer wieder gehörte Rhetorik der leeren Kassen und einer schweren wirtschaftlichen Lage. Das stimmt, die wirtschaftliche Lage hat sich verschlechtert. Sie hat sich vor allem für Euch verschlechtert, die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, stellte Willi Russ, der 2. Vorsitzende der dbb tarifunion, bei der anschließenden Kundgebung im Zentrum von Salzgitter klar.

Die Verbraucherpreise werden in diesem Jahr um fast zwei Prozent steigen. Gleichzeitig haben in den letzten zehn Jahren die durchschnittlichen Bruttoerwerbseinkommen um 7,4 Prozent abgenommen. Inflation und steigende Lebenshaltungskosten schmälern die Einkommen. Die Tarifabschlüsse der letzten Jahre sind schon lange aufgezehrt! Russ nannte die gewerkschaftliche Forderung realistisch und notwendig: Jetzt geht es um unsere Haushaltskassen! 6,5 Prozent oder 200 Euro mehr sind fair! Dafür stehen wir hier heute und dafür kämpfen wir! Den Arbeitgebern muss bis zur nächsten Verhandlungsrunde Mitte März klar werden: Wir wollen ein Angebot, über das sich verhandeln lässt!

Ein zuverlässiger und zukunftstauglicher öffentlicher Dienst ist im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger, zeigte sich der 2. Vorsitzende der dbb tarifunion überzeugt. Gesundheit, Erziehung und Sicherheit der Verkehrswege dürfen nicht zu Luxusgütern werden. Wer auch künftig trotz demographischen Wandels und Nachwuchsmangels will, dass Deutschland funktioniert, muss wettbewerbsfähige Einkommen zahlen. Auch sei es wichtig, junge Menschen für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Sonst steht unsere Zukunft auf dem Spiel. Deshalb unsere Forderung: Auszubildende übernehmen und ihre Bezahlung um 100 Euro aufstocken!

Hintergrund:

Am 1. März 2012 haben die Verhandlungen für mehr als zwei Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes in Potsdam begonnen. Der dbb fordert eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte um 6,5 Prozent,
jedoch mindestens 200 Euro mehr für die Beschäftigten. Auszubildende sollen übernommen und ihre Vergütung um 100 Euro angehoben werden.

Weitere Informationen im Internet unter www.dbb.de.

Quelle: Pressemeldung des dbb beamtenbund und tarifunion, 08.03.2012


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